Sie befinden sich an Station 14 – Gedenkort Synagoge und Parkplatz Volkers Hof

Dunkle Geschichte und modernes Stadtleben 

Volkers Hof: Gedenkort ehemalige Synagoge und MOWI-Veranstaltungsfläche liegen dicht beieinander

Nur wenige Schritte voneinander entfernt liegen an der Straße Volkers Hof zwei Freiflächen, deren Hintergrund und Bedeutung für die Barsinghäuserinnen und Barsinghäuser kaum unterschiedlicher sein könnten. Einerseits liegt nördlich der Straße ein großer Platz, der ebenfalls Volkers Hof genannt wird.  Jener bietet Einkaufswilligen und Innenstadtbesucherinnen und -besuchern kostenlose Parkflächen und ist zudem Schauplatz der MOWI – einer zukunftsorientierten Mobilitäts- und Wirtschaftsschau, die alle zwei Jahre zahlreiche Ausstellende und Neugierige anlockt.

Wer dem Ort der Gegenwart und des modernen Lebens im 21. Jahrhundert den Rücken zudreht, blickt 80 Meter südöstlich davon auf der gegenüberliegenden Straßenseite auf eine deutlich kleinere Freifläche heute ein Gedenkort, der an eines der dunkelsten Kapitel deutscher Geschichte erinnert. Bis zur Reichspogromnacht 1938 stand dort die Synagoge der jüdischen Gemeinde Barsinghausens. 62 Menschen dieses Glaubens lebten im Jahr 1925 in der Deisterstadt. Bereits im Jahr 1914 hatte die Synagogengemeinde beschlossen, in ihrem Heimatort ein Gotteshaus zu errichten. Die Ereignisse im Ersten Weltkrieg vereitelten dies – es fehlten die finanziellen Mittel.

Die jüdische Gemeinde mietete darum ein altes Fachwerkhaus und machte es zu ihrem Gotteshaus. Mit Liebe richteten die Frauen und Männer die Synagoge her – Zeitzeugen erinnerten sich an einen Kronleuchter mit prismaförmig geschliffenen hängenden Gläsern und an kunstvolle hebräische Inschriften im Inneren. Aufnahmen vom Gebäude existieren nicht mehr, mithilfe von Beschreibungen entstanden später Zeichnungen. Wie an unzähligen Orten in Deutschland drangen Nationalsozialisten am 9. November 1938 in die Barsinghäuser Synagoge ein und zerstörten alles, was sich die jüdische Gemeinde dort erschaffen hatte. Viele jüdische Barsinghäuserinnen und Barsinghäuser wurden deportiert und ermordet, einige flohen. Zum offiziellen Ort des Gedenkens und der Mahnung machte die Stadt den einstigen Synagogenstandort am 9. November 2018: Anlässlich des 80. Jahrestags der Pogromnacht legten 200 Menschen dort Kränze nieder und enthüllten eine Tafel – zum Gedenken an das schwere Verbrechen seinerzeit und als Mahnung für die Zukunft.

Kurz und knapp
Der Park- und Veranstaltungsplatz Volkers Hof an der gleichnamigen Straße ist ein Ort der Gegenwart und Zukunft: Hier findet alle zwei Jahre die Mobilitäts- und Wirtschaftsschau MOWI statt
Kurz und knapp
Nur wenige Meter davon entfernt liegt der Gedenkort ehemalige Synagoge Barsinghausen
Kurz und knapp
62 Jüdinnen und Juden lebten 1925 in der Deisterstadt. Sie richteten sich in einem Fachwerkhaus ihr Gotteshaus ein
Kurz und knapp
In der Reichspogromnacht am 9. November 1938 zerstörten Nationalsozialisten das Innere des Gebäudes. Zahlreiche jüdische Barsinghäuserinnen und Barsinghäuser wurden in der Folge deportiert und ermordet, während andere flohen
Kurz und knapp
Anlässlich des 80. Jahrestags der Reichspogromnacht am 9. November 2018 enthüllten die Stadt und 200 Menschen am ehemaligen Standort der Synagoge eine Gedenktafel und machten die Freifläche so zu einem Ort der Erinnerung und Mahnung
  • Der Park- und Veranstaltungsplatz Volkers Hof an der gleichnamigen Straße ist ein Ort der Gegenwart und Zukunft: Hier findet alle zwei Jahre die Mobilitäts- und Wirtschaftsschau MOWI statt.  
  • Nur wenige Meter davon entfernt liegt der Gedenkort ehemalige Synagoge Barsinghausen.  
  • 62 Jüdinnen und Juden lebten 1925 in der Deisterstadt. Sie richteten sich in einem Fachwerkhaus ihr Gotteshaus ein.  
  • In der Reichspogromnacht am 9. November 1938 zerstörten Nationalsozialisten das Innere des Gebäudes. Zahlreiche jüdische Barsinghäuserinnen und Barsinghäuser wurden in der Folge deportiert und ermordet, während andere flohen.  
  • Anlässlich des 80. Jahrestags der Reichspogromnacht am 9. November 2018 enthüllten die Stadt und 200 Menschen am ehemaligen Standort der Synagoge eine Gedenktafel und machten die Freifläche so zu einem Ort der Erinnerung und Mahnung.