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Ein Baudenkmal voller Rätsel 

Der ehemalige Klosterkrug an der Altenhofstraße

War es ein Klosterhospiz? Eine Herberge? Oder womöglich eine der ältesten Gaststätten in Niedersachsen? Nicht nur Hobbyhistorikern bietet das Fachwerkhaus an der Altenhofstraße 1B reichlich Stoff zum Rätseln, Recherchieren und Schlussfolgern. Selbst Fachleute räumen ein, dass Teile der Geschichte des Fachwerkbaus bis heute im Dunkeln liegen.

Sicher ist das Alter des Baudenkmals: Im Gebäudesockel aus Sandstein ist die Jahreszahl 1673 eingemeißelt. Bis heute bekannt ist das Haus bei alteingesessenen Barsinghäuserinnen und Barsinghäusern als Klosterkrug. So lautete der Name einer Gaststätte, die sich einst darin befunden hat. Auch dieser Teil der Legende ist dank alter Fotos gesichert.

Dass das Bier, das im Klosterkrug ausgeschenkt wurde, aus der bis 1863 existierenden Barsinghäuser Klosterbrauerei stammte, wird sogar in Veröffentlichungen anerkannter Denkmalschützer und Kunsthistoriker berichtet. Doch woher dieses Wissen stammt, ist unklar – genauso wie der Ursprung der Information, dass das 350 Jahre alte Haus einst als Klosterhospiz und später als Unterkunft für Klostergäste genutzt wurde. Weder die hannoversche Klosterkammer noch Barsinghäuser Stadtarchivare bestätigen diese Berichte. Auch auf die Frage, ab wann die Gaststätte erstmalig offiziell Klosterkrug hieß, kann niemand mehr Genaues sagen – 1889 sprachen Ortschronisten von der Weydandtschen Gastwirtschaft. Jener Herr Weydandt soll Ende des 19. Jahrhunderts im Keller eine Schnapsbrennerei betrieben haben.

Dass der Standort Altenhofstraße 1B eine lange Gaststättenhistorie hat, darauf deuten Aufzeichnungen aus dem Jahr 1627 hin: Denn damals erhielt ein „Krüger Schrader“, also ein Gastwirt mit dem Nachnamen Schrader, eine klösterliche Kruggerechtigkeit verliehen – heute würde man Schankkonzession sagen. Für den Titel „älteste Gaststätte in Niedersachsendürfte es für das Lokal namens Schraders Stelle trotzdem nicht reichen dieser wird einem 1378 gegründeten Lokal in Einbeck zugeschrieben. Ins Schwelgen dürften Historienfans trotzdem ein wenig kommen vielleicht von den Zeiten, als es in der Deisterstadt noch Barsinghäuser Klosterbier zu trinken gab.

Kurz und knapp
Das Fachwerkhaus an der Altenhofstraße 1B wird im Stadtjargon bis heute oft als Klosterkrug bezeichnet – nach einer gleichnamigen Gaststätte, die dort einst war
Kurz und knapp
Erbaut wurde das Haus im Jahr 1673. Es steht unter Denkmalschutz
Kurz und knapp
Von einer früheren Nutzung des Gebäudes als Hospiz des Klosters Barsinghausen wird häufiger berichtet, kann aber nicht zweifelsfrei nachgewiesen werden
Kurz und knapp
ältestes der fünf Frauenklöster im ehemaligen Fürstentum Calenberg
Kurz und knapp
Ende des 19. Jahrhunderts soll ein Gastronom namens Weydandt im Keller Schnaps gebrannt haben
  • Das Fachwerkhaus an der Altenhofstraße 1B wird im Stadtjargon bis heute oft als Klosterkrug bezeichnet – nach einer gleichnamigen Gaststätte, die dort einst war. 
  • Erbaut wurde das Haus im Jahr 1673. Es steht unter Denkmalschutz. 
  • Von einer früheren Nutzung des Gebäudes als Hospiz des Klosters Barsinghausen wird häufiger berichtet, kann aber nicht zweifelsfrei nachgewiesen werden. 
  • Ein Vorgängerbau am Standort wurde bereits 1627 als Gaststätte namens „Schraders Stelle“ erwähnt.  
  • Ende des 19. Jahrhunderts soll ein Gastronom namens Weydandt im Keller Schnaps gebrannt haben. 

Quizfrage

Wo am Klosterkrug-Gebäude findet sich das Erbauerjahr?

A: Gebäudesockel aus Sandstein
B: Fachwerkbalken oberhalb der Tür
C: Am Giebel des Satteldaches

A: Gebäudesockel aus Sandstein