![Kino Schauburg, Bahnhofstraße, 1951 (0006-58b)_800x600px](https://www.barsinghausen-digital-entdecken.de/wp-content/uploads/2023/03/Kino-Schauburg-Bahnhofstrasse-1951-0006-58b_800x600px.jpg)
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Sie befinden sich an Station 3 – Ehemaliges Kino Schauburg
Per Motorrad ging die Filmrolle auf Reisen
Das frühere Schauburg-Kino an der Bahnhofstraße
Wer vor dem Haus Bahnhofstraße 1 steht, kann heute kaum glauben, dass diese Adresse fast 30 Jahre lang ein Treffpunkt für Barsinghäuser Cineastinnen und Cineasten war. Dort befand sich in den Fünfziger-, Sechziger- und Siebzigerjahren die „Schauburg“. Bei der Eröffnung am 6. Juli 1951 wiesen ein beleuchteter „Schauburg“-Schriftzug und verglaste Schaukästen darauf hin, dass sich im rückwärtigen Bereich das größte Lichtspielhaus der Deisterstadt verbirgt. Über eine Freitreppe gelangten bis zu 470 Zuschauerinnen und Zuschauer in den Kinosaal. Jener war damals topmodern: Der Raum erstrahlte in Rot und Gold, die Leinwand war aufwendig dekoriert und von einem Vorhang umrahmt.
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Mit der Eröffnung hatte sich das Paar Friedrich und Luise Tadje einen Traum erfüllt: Schon ab den Dreißigerjahren hatte Friedrich Tadjes Familie in Barsinghausen und im Nachbarort Wennigsen Filme gezeigt – damals noch in gepachteten Tanzsälen und provisorischen Anbauten. Das riesige Interesse an Kinounterhaltung ermutigte die Tadjes, ein professionelles Lichtspielhaus zu gründen. Zu sehen gab es in der Schauburg alles, was seinerzeit begeisterte: Das Programm reichte von Filmen wie „Auf der Alm da gibt’s ka Sünd“ bis zu Siebzigerjahre-Kassenschlagern mit dem Schauspielerduo Bud Spencer und Terence Hill.
![3 Kino Karte](https://www.barsinghausen-digital-entdecken.de/wp-content/uploads/2023/03/3-Kino-Karte-1.png)
Ihr Mut zahlte sich aus: 1955 bekam die „Schauburg“ mit dem „Tali-Theater“ in Wennigsen ein baugleiches Schwesterkino. Damit beide Häuser die gleichen Filme präsentieren konnten, entwickelten die Tadjes eine ausgeklügelte Programmtaktik: Wie die spätere Schwiegertochter Karin Tadje noch 2019 berichtete, begann die Vorführung in Barsinghausen immer früher als in Wennigsen. Sobald die erste Rolle Filmstreifen durch den Projektor gerattert war, schwang sich ein Mitarbeiter des bis zu 20-köpfigen „Schauburg“-Teams auf ein Motorrad und brachte die Filmdose ins zwölf Kilometer entfernte „Tali“. Erst der Einzug des Fernsehgeräts in die Barsinghäuser Wohnzimmer beendete die Erfolgsgeschichte der „Schauburg“ und der zwei weiteren Kinos in der Deisterstadt. Das Lichtspielhaus der Tadjes schloss 1979 – als letztes. Vergessen haben es die Einwohnerinnen und Einwohner nicht: Bis heute sprechen viele vom „Schauburg“-Gebäude, wenn vom Haus Nummer 1 an der Bahnhofstraße die Rede ist.
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Quizfrage
Nach der Schließung der „Schauburg“ war im Kinosaal ein bekanntes Barsinghäuser Damenmoden-Geschäft untergebracht. Wie hieß es? Ein Tipp: Die Lösung finden Sie am Haus Marktstraße 49, einem weiteren Standort der digitalen Tour.
A: Modehaus Ballin
B: Ballin Moden
C: Kleiderhaus Ballin
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