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Gedrängte Verhältnisse: Barsinghäuser Schülerinnen und Schüler im 19. und 20. Jahrhundert

Die ehemalige Volksschule an der Schulstraße 5 sollte Entlastung schaffen

Wer heute an der Schulstraße am Haus mit der Nummer 5 vorbeigeht und das Schild „Bert-Brecht-Schule“ liest, ahnt nicht, was für eine wichtige Rolle das Backsteingebäude bereits bei seinem Bau im Jahr 1903 für Barsinghausens Kinder und Jugendliche spielte. Dank des florierenden Steinkohleabbaus in der Deisterstadt nahm die Bevölkerung Ende des 19. Jahrhunderts zu – und mit ihr die Zahl der Schülerinnen und Schüler. Was heute undenkbar scheint, war im Jahr 1875 Realität: 692 Mädchen und Jungen verteilten sich in Barsinghausen auf vier Schulklassen – durchschnittlich saßen also 173 Kinder in einem Raum zusammen. Viel zu viel, befand man folgerichtig, und versuchte, Räume für zusätzliche Klassen zu finden. Keine leichte Aufgabe, denn ein großes Schulzentrum gab es in Barsinghausen nicht. Die Kinder und ihre Lehrerinnen und Lehrer waren in bis zu sechs Gebäuden in Alt-Barsinghausen untergebracht, zeitweilig wurde sogar ein Gasthaussaal als provisorisches Schulzimmer hergerichtet. Im Jahr 1903 kam der dunkelrote zweistöckige Bau an der Schulstraße 5 hinzu vier neue Schulräume mit einer Fläche von jeweils 54 Quadratmetern standen dort nun zur Verfügung.

Doch die heiß ersehnte Entlastung hielt nicht lange vor, die Zahl der Schülerinnen und Schüler stieg rasant weiter: Gab es im Jahr 1900 noch 741 schulpflichtige Kinder im Ort, waren es elf Jahre später schon 1014. Da die Räume für die mittlerweile 16 Klassen erneut nicht reichten, fand der Unterricht im Schichtbetrieb statt. Dies sollte noch lange so bleiben: Noch im Schuljahr 1948/1949 waren die Unterrichtsräume in Barsinghausen von 8 bis 18 Uhr belegt, um 1099 Schüler in 21 Klassen zeitversetzt unterrichten zu können.

Das altehrwürdige Gebäude an der Schulstraße 5 blieb bis zum Bau der heutigen Wilhelm-Stedler-Grundschule im Jahr 1964 das jüngste Schulhaus in Barsinghausen. Seit 1967 erhalten junge Menschen mit besonderen Lernbedürfnissen Förderunterricht in den historischen Mauern.

Kurz und knapp
In den Schulklassen herrschte Ende des 19. Jahrhunderts dichtes Gedränge: 1875 saßen durchschnittlich 173 Kinder in einer Klasse
Kurz und knapp
Das Schulhaus an der Schulstraße 5 entstand im Jahr 1903 und enthielt vier Klassenräume mit einer Fläche von je 54 Quadratmetern
Kurz und knapp
Der Unterricht fand in Barsinghausen im Schichtbetrieb statt. Nötig wurde dies wegen der rasant steigenden Schülerinnen- und Schülerzahlen und der damit verbundenen Raumnot
Kurz und knapp
Das Gebäude war 61 Jahre lang das jüngste Schulhaus in Barsinghausen. Erst der Bau der Wilhelm-Stedler-Grundschule 1964 änderte dies
Kurz und knapp
Seit 1967 ist im Gebäude die Bert-Brecht-Förderschule untergebracht
  • In den Schulklassen herrschte Ende des 19. Jahrhunderts dichtes Gedränge: 1875 saßen durchschnittlich 173 Kinder in einer Klasse.  
  • Das Schulhaus an der Schulstraße 5 entstand im Jahr 1903 und enthielt vier Klassenräume mit einer Fläche von je 54 Quadratmetern. 
  • Der Unterricht fand in Barsinghausen im Schichtbetrieb statt. Nötig wurde dies wegen der rasant steigenden Schülerinnen- und Schülerzahlen und der damit verbundenen Raumnot. 
  • Das Gebäude war 61 Jahre lang das jüngste Schulhaus in Barsinghausen. Erst der Bau der Wilhelm-Stedler-Grundschule 1964 änderte dies.  
  • Seit 1967 ist im Gebäude die Bert-Brecht-Förderschule untergebracht. 

Quizfrage

Wie viele Klassen gab es im Schuljahr 1948/1949 in Barsinghausen?

A: 173
B: 16
C: 21

C: 21