Sie befinden sich an Station 1 – Bahnhof Barsinghausen

Ein Kulturzentrum mit Gleisanschluss 

Der Bahnhof im Wandel der Zeit

Ist’s ein Bahnhof? Oder doch ein Veranstaltungszentrum mit Gleisanschluss? Vielleicht haben Sie sich das gefragt, als Sie das schmucke Gebäude, vor dem Sie stehen, in Augenschein genommen haben. Die Antwort ist einfach: Es ist beides! Damit ist dieser Ort weit und breit einzigartig. Oder haben Sie schon einmal in einem Bahnhofsgebäude ein Rockkonzert miterlebt? In Barsinghausen ist das möglich.

Verantwortlich dafür ist der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB). Die Hilfsorganisation hat im Jahr 2009 das leer stehende historische Gebäude erworben und sorgte für dessen grundlegende Sanierung. Seit der feierlichen Eröffnung im Januar 2012 kann sich der Bahnhof durchaus als Eingangstor zur Stadt sehen lassen. Bahnreisende aus Richtung Hannover und Haste erfahren am Schalter alles Wissenswerte über das Calenberger Land. Neben Fahrkarten für die S-Bahn können sie hier Tickets für das nahe Besucherbergwerk, die Deister-Freilicht-Bühne oder das nächste Live-Event im Haus kaufen. Außerdem im Gebäude untergebracht: ein Ausbildungszentrum sowie ein Bistro. Wer mag, bucht die Räumlichkeiten für Vereinsfeste, Geburtstagsfeiern oder die eigene Hochzeitund verbringt den schönsten Tag im Leben in einem Bahnhof! Wer kann das schon von sich behaupten?

An einen Eventbonus wie diesen war im Jahr 1872 freilich nicht zu denken, als die Deisterbahn zwischen Haste und Weetzen den Betrieb aufnahm und Barsinghausen damit ans Schienennetz der Hannover-Altenbekener Eisenbahn angeschlossen wurde. Damals diente die Strecke hauptsächlich dem Steinkohle-Bergbau. Dank Kohleabbau und Bahn kam der Ort gewaltig in Fahrt: Der elektrische Strom kam nach Barsinghausen, die Kanalisation, das Telefon. Zwischen 1820 und 1880 verdreifachte sich die Einwohnerzahl der Stadt auf fast 3000. Pendler, Tages- und Wochenendausflügler nutzten die neue Bahnstrecke so gut, dass das erste Empfangsgebäude zu klein wurde. 1912 wurde ein Neubau eröffnet.

Knapp 40 Jahre später war für die Deisterkohle Endstation, die Preußische Bergwerks- und Hütten AG schloss ihre Zechen 1956/57. Barsinghausen aber behauptete sich als Wirtschaftsstandort. Mit neuen Unternehmen kamen mehr Menschen an den Deister, um hier zu arbeiten und zu leben. Die Bahnstrecke blieb ein Standortvorteil. Der Bahnhof in Barsinghausen ist heute eine von fünf Stationen im Stadtgebiet im Schienennetz der Deutschen Bahn. Weitere befinden sich in Egestorf, Kirchdorf, Winninghausen und Bantorf. Getanzt, geschult und gefeiert wird aber nur in diesem.

Kurz und knapp
Bahnanschluss seit 1872
Kurz und knapp
Strecke diente ursprünglich vor allem dem Steinkohle-Bergbau
Kurz und knapp
Neubau des Bahnhofsgebäudes 1912
Kurz und knapp
Bahnstrecke blieb auch nach Schließung der Zechen ein Standortvorteil
Kurz und knapp
Sanierung des Bahnhofsgebäudes durch den Arbeiter-Samariter-Bund und Neueröffnung 2012
Kurz und knapp
seitdem zusätzliche Nutzung als Veranstaltungs- und Ausbildungszentrum
  • Bahnanschluss seit 1872
  • Strecke diente ursprünglich vor allem dem Steinkohle-Bergbau
  • Neubau des Bahnhofsgebäudes 1912
  • Bahnstrecke blieb auch nach Schließung der Zechen ein Standortvorteil
  • Sanierung des Bahnhofsgebäudes durch den Arbeiter-Samariter-Bund und Neueröffnung 2012
  • seitdem zusätzliche Nutzung als Veranstaltungs- und Ausbildungszentrum

Quizfrage

Wie lange brauchten Bahnreisende 1872 für eine Fahrt nach Hannover? 

A: 5 Stunden
B: 2 Stunden
C: 1 Stunde

B: 2 Stunden